Videosprechstunde - wie funktioniert das?

INHALT

Die Videosprechstunde ist ein Teil der Telemedizin und eine sinnvolle Ergänzung der medizinischen Möglichkeiten.

Ärzte:innen können ihren Patientinnen und Patienten beraten, Befunde erläutern und in bestimmten Grenzen auch untersuchen, z.B. den Heilungsprozess einer Operationswunde prüfen oder psychotherapeutisches Gespräch führen. Die telefonische Beratung ist lange bekannt – die Videosprechstunde erweitert die Möglichkeiten durch Ton plus Bild.

Vorteile der Videosprechstunde

Mit der Ausbreitung des Virus wächst die Gefahr der Ansteckung – das gilt für alle Besucher und Mitarbeitende in einer Praxis. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt deshalb, bei Infektionsverdacht den Kontakt zu anderen Personen auf das Nötigste zu reduzieren. Nur so lässt sich die Ansteckungsgefahr senken. Es liegen eine ganze Reihe von Vorteilen auf der Hand:

  • Senkung des Infektionsrisikos für
    • Patient:innen
    • Praxisteams
    • Familien und Angehörige beider Seiten
  • keine Fahrtzeiten, keine Fahrtkosten, keine Staus
  • keine Parkplatzsuche, keine Parkgebühren
  • weniger Wartezeiten
  • Senkung der Hemmschwelle bei Patientinnen und Patienten
  • kürzere Intervalle bei Kontrollen möglich

Videosprechstunde: Konkrete Umsetzung

Die technischen Anforderungen für die Praxis und den Videodienst – insbesondere zur technischen Sicherheit und zum Datenschutz – sind für Vertragsärzte in der Anlage 31b zum Bundesmantelvertrag-Ärzte geregelt. 
Reine Privatarztpraxen sind an die Vorgaben nicht gebunden, aber im Sinne des fachärztlichen Standards ist es einfach und ratsam, sich daran zu orientieren. 
Der Start ist verblüffend leicht und einfach: Der Arzt oder die Ärztin wählt einen durch die KBV zertifizierten Videodienstanbieter aus, der für einen reibungslosen und sicheren technischen Ablauf der Videosprechstunde sorgt. Praxis und Patient:in benötigen im Wesentlichen einen Bildschirm mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher sowie eine Internetverbindung. In den allermeisten Fällen ist die schon vorhandene Hardware in Praxen völlig ausreichend. Eine zusätzliche Software ist nicht erforderlich. Die Leitungen sind in den allermeisten Fällen deutschlandweit ausreichend für die Videosprechstunde. Hohe Volumina wie bei Konsilen zu bildgebenden Verfahren werden nicht benötigt. 

Konkret – wie läuft eine Videosprechstunde ab?

  • Die Patientin oder der Patient muss für die Videosprechstunde eine Einwilligung abgeben.
  • Gemäß dem Berufsrecht weist die Praxis den Patient:innen auf die besonderen Umstände hin, die mit der Videosprechstunde verbunden sind. Dazu gibt es noch keine verbindliche Checkliste oder Rechtsprechung. Aber es ist sinnvoll darauf hinzuweisen, dass der Arzt oder die Ärztin nicht alle fünf Sinne einsetzen kann und Video deshalb den 1:1-Kontakt in der Praxis oder im Hausbesuch nicht vollständig ersetzen kann.
  • Die Videosprechstunde muss in Räumen stattfinden, die Privatsphäre bieten. Außerdem müssen die eingesetzte Technik und die elektronische Datenübertragung eine angemessene Kommunikation gewährleisten. Dazu bietet die Software in der Regel Checkpunkte.
  • Die Videosprechstunde muss vertraulich und störungsfrei verlaufen – wie eine normale Sprechstunde auch. So darf die Videosprechstunde nach KBV-Standard beispielsweise von niemandem aufgezeichnet werden, auch nicht von der Patientin oder dem Patient. Eine der Säulen der Behandlung ist das gegenseitige Vertrauen, dem ein permanentes Mitschneiden widerspricht. Die Praxis darf allerdings Screenshots für Dokumentationszwecke anfertigen, z.B. vom Status der Wundheilung.
  • Der Klarname der Patientin oder des Patienten muss für die Praxis erkennbar sein.
  • Die Videosprechstunde muss frei von Werbung sein.

Videosprechstunde nutzen

Sie haben hier die Möglichkeit, die CLICKDOC Videosprechstunde zu nutzen. Die Lösung steht sofort allen Ärzten:innen und Patient:innen zur Verfügung und ist direkt einsatzfähig. Sie registrieren sich lediglich über das Formular, um eine Benutzerkennung zu erhalten. Ihre Patienten können sich über ein beliebiges Endgerät einloggen (Smartphone, Tablet, Notebook, PC). Keine Downloads, keine Installationen.

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